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IV – Versuche an Mäusen

Versuche an Mäusen bei LPT

Im Jahr 2014 wurden in Deutschland fast 2 Mio Mäuse zu Versuchszwecken verwendet.

Die Gattung der Mäuse umfasst 39 Arten. Die am weitesten verbreitete Art ist die Hausmaus, die als sogenannter Kulturfolger (in Gefolge des Menschen) in fast allen Ländern der Welt vorkommt. Die meisten anderen Arten leben in Süd- und Südostasien sowie in Afrika. Sie haben verschiedenste Lebensräume, beispielsweise Wälder und Savannen sowie im Falle der Hausmaus in der Nähe der Aufenthaltsorte des Menschen. Sie sind gute Kletterer, wohnen jedoch hauptsächlich am Boden, wo sie sich in Unterschlupfen wie zum Beispiel Felsspalten ausruhen.

Mäuse leben in Gruppen und ernähren sich in der Regel pflanzlich, je nach Mäuseart und Verfügbarkeit teilweise aber auch von Insekten und anderen Kleintieren. Die Hausmaus ernährt sich von allen bei Menschen erhältlichen Nahrungsmitteln. Mäuse haben ein außerordentlich gutes Gehör und einen sehr ausgeprägten Geruchssinn.

Mäuse sind die traurigen Rekordhalter der in Tierversuchen genutzten Tiere. Wie eine Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt, wurden 2014 in Deutschland fast 2 Millionen Mäuse in Tierversuchen benutzt. Die für Tierversuchslabore gezüchteten Mäusestämme stammen von der Hausmaus ab.

Die ZüchterInnen haben es sich zunutze gemacht, dass Mäuse eine ausgeprägte genetische Vielfalt aufweisen, wodurch sie diverse In-, Auszucht- und Mutantenstämme gezüchtet haben. Hierbei wurde gezielt auf Zutraulichkeit gezüchtet, um sie möglichst leicht benutzen zu können.

Mäuse werden unter anderem für das Testen von Botulinumtoxin benutzt. Botulinumtoxin, das u. a. unter dem Handelsnamen Botox medizinisch und kosmetisch eingesetzt wird, muss aufgrund seiner Giftigkeit vor der Anwendung am Menschen stark verdünnt und jede Produktionseinheit auf ihre Sicherheit geprüft werden. In sogenannten LD50-Tests* wird Gruppen von Mäusen Botulinumtoxin in die Bauchhöhle gespritzt und ermittelt, bei welchem Grad der Verdünnung die Hälfte der Mäuse stirbt. Der Tod tritt langsam ein, oft leiden die Tiere über Tage bis sie letztlich bei vollem Bewusstsein ersticken. Während es Hersteller gibt, die zumindest in Teilen an Zellkulturen statt an Mäusen testen, gibt es auch andere, die nach wie vor alle Tests an Mäusen durchführen.

Laut der Organisation Ärzte gegen Tierversuche testet der Hersteller Eisai sein Präparat NeuroBloc bei LPT und hat für das Jahr 2014 eine Genehmigung für Versuche an 60.000 Mäusen erhalten.

LD50-Test
Als letale Dosis (LD) wird die für einen Organismus tödliche Stoffmenge bezeichnet. Bei LD50-Tests wird im Tierversuch überprüft, ab welcher Stoffmenge die Hälfte der Untersuchungsgruppe stirbt.

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