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III – Versuche an Kaninchen

Versuche an Kaninchen bei LPT

„Kaninchen sind keine Einzelgänger, sondern leben in Gruppen mit einer ausgebildeten Rangordnung, welche sie im Laufe der Zeit immer wieder anpassen.“

Im Jahr 2014 wurden 105.784 Kaninchen zu Versuchszwecken verwendet.

Verschiedene Gattungen und Arten aus der Familie der Hasen werden Kaninchen genannt, unter anderem das Wild- und das Zwergkaninchen. Kaninchen sind keine Einzelgänger, sondern leben in Gruppen mit einer ausgebildeten Rangordnung, welche sie im Laufe der Zeit immer wieder anpassen. Dem Kaninchen, das den höchsten Rang hat, kommen dabei verantwortungsvolle Aufgaben zu, wie die Zuständigkeit für die Erziehung des Nachwuchses und das Wachehalten, wenn seine Familie sich ausruht.

Kaninchen haben einen typischen Tagesablauf und sind früh am Morgen sowie abends vor dem Sonnenuntergang am aktivsten. Dazwischen ruhen sie sich aus und liegen gerne dicht beieinander, was den Gruppenzusammenhalt stärkt. Sie halten sich bevorzugt an geschützten Orten auf, beispielsweise unter Büschen. Ihre Nahrungsaufnahme nimmt viel Zeit in Anspruch und beinhaltet viel Grünfutter wie Gräser und Kräuter.

Die Sinne von Kaninchen sind weit entwickelt. Sie besitzen ein großes Gesichtsfeld, können in der Dämmerung gut sehen und sich mithilfe ihrer Tasthaare auch in der Dunkelheit gut fortbewegen. Sie kommunizieren über verschiedene Grunzlaute und über Gerüche, beispielsweise indem sie ihr Revier mit den Duftdrüsen unter ihrem Kinn markieren. Haben Kaninchen Angst, verhalten sie sich in der Regel vollkommen still und geduckt. Bei Gefahr warnen sie die anderen durch Klopflaute, die sie mit ihren Hinterpfoten machen.

Kaninchen gehören zu den meistgenutzten Tieren in Versuchen. Laut Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft stehen sie in deutschen Laboren mit 105.784 Individuen im Jahre 2014 an vierter Stelle nach Mäusen, Ratten und Fischen. Sie werden üblicherweise einzeln in kleinen Käfigen oder Boxen gehalten, sodass sie ihren normalen Tätigkeiten wie gegenseitiger Fellpflege, Hakenschlagen und Buddeln nicht nachkommen können. Sie können sich nicht bequem hinlegen und haben keine Möglichkeit, sich zu verstecken. Grünfutter erhalten sie in der Regel nicht, stattdessen werden sie mit Trockenfutter gefüttert, das sehr energiereich ist, aber schlecht von den Kaninchen vertragen wird.

Versuche, die an Kaninchen durchgeführt werden, sind beispielsweise Versuche zur Reproduktionstoxizität von chemischen Stoffen, in denen schwangeren Kaninchen giftige Substanzen verabreicht werden, um die Auswirkungen dieser zu untersuchen. Kaninchen werden auch häufig für Haut- und Augenreizungstests, sogenannte Draize Tests*, benutzt. Auch LPT bietet die Durchführung von Draize Tests an, für die u. a. Himalaya Kaninchen* aus dem LPT-Standort in Löhndorf genutzt werden.

Draize Test
Ein seit 1944 häufig angewandter, aber zunehmend umstrittener Haut- und Augenreizungstest, der im Tierversuch die Giftigkeit des aufgetragenen Stoffes feststellen soll. Der zu prüfende Stoff wird dabei z. B. in den Bindehautsack eines Kaninchenauges aufgetragen, um die möglichen Reizungsreaktionen festzustellen. Das Verfahren ist nach dem Erfinder, dem Toxikologen John Henry Draize (1900 – 1992), benannt.
Himalaya Kaninchen
Das Himalaya Kanichen (dt. auch Russenkaninchen) ist ein gängiges sog. Versuchstier, das u. a. von LPT gezüchtet und verkauft wird.

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