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Kombination von MIDGE-Th1 DNA Impfstoffen mit der kationischen lipidSAINT-18: Studien zur Immunisierung

Art: Wissenschaftlicher Artikel
Datum: 2013 (publiziert 2014)
AutorInnen: Anne Endmann, Detlef Oswald, Oliver Riede, Matthias Schroff, Christiane Kleuss, Christiane Juhls (MOLOGEN AG, 14195 Berlin, Germany), Eduard G. Talman, Roelien E. Vos (Synvolux Therapeutics B.V., 9713 Groningen, Niederlande ), Marcel H.J. Ruiters (Synvolux und Department of Pathology and Medical Biology, University Medical
Center Groningen, 9713 GZ Groningen, Niederlande)

Durchgeführt durch: LPT Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG
Tiere: Wistar Ratten* (Charles River*, Sulzfeld, Deutschland) und BALB/C Mäuse*

In dieser Studie wird ein Immunogenitätsversuch* an Mäusen sowie ein Biodistributionsversuch* an Ratten durchgeführt.

Die Mäuse sind bei der ersten Impfung (Immunisierung) 81 – 82 Tage alt. Den Mäusen (6 pro Gruppe) werden 10 μg MIDGE-HBsAg-Th1 Vektoren und eine steigende Konzentration SAINT-18 injiziert. Die Injektion erfolgt am Schwanzansatz. Diese Impfung erfolgt an Testtag 1 sowie an Testtag 21. An Testtag 35 wird das Blutserum auf Antikörper überprüft. Um mögliche Effekte der DNA-Konzentration auf die Immunogenität herauszufinden, werden zwei verschiedene DNA-Konzentrationen getestet. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es in den Blutwerten und in den biochemischen Parametern keine Zeichen von Intoleranzreaktionen gibt. Es gibt außerdem keine Veränderungen im Körpergewicht.

Die Ratten (männlich 58 – 61 Tage alt, weiblich 72 – 76 Tage alt) werden in nach Geschlecht getrennte Gruppen von 30 Tieren eingeteilt. Den Tieren werden 83 μg MIDGE-synSHBsAg-Th1 Vektoren in Kombination mit 8,3 μl 7,5 mM SAINT-18 oder mit 8,3 μl Wasser am Schwanzansatz einmalig injiziert. Nach 24 Stunden, 14 Tagen und 60 Tagen wird jeweils 10 Tieren pro Gruppe Blut aus dem Venengeflecht hinter dem Augapfel (Retrobulbar venous plexus Technik*, siehe Abbildungen rechts) abgenommen. Danach werden die Tiere getötet und folgende Gewebeproben für weitere Untersuchungen entnommen: Lymphknoten, Leber, Niere, Herz, Lungenmuskel, Gehirn, Knochen sowie die Haut an der Injektionsstelle.

Wistar Ratte
Die ursprünglich vom Wistar Institut gezüchtete Albinoratte war die erste als Modellorganismus eingesetzte sog. Versuchsratte. Die Wistar Ratte wird sehr häufig in Tierversuchen benutzt.
Charles River Laboratories, Inc.
Einer der größten Tierversuchskonzerne der Welt und wichtiger Lieferant für sog. Versuchstiere. Das 1947 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 7500 MitarbeiterInnen und hat einen Jahresumsatz von 1,13 Milliarden US$ (Stand 2012). Der Hauptsitz befindet sich in Wilmington, Massachusetts (USA), deutsche Niederlassungen befinden sich in Erkrath, Sulzfeld und Köln.
BALB/C Maus
Die BALB/C Maus ist ein im Labor gezüchteter Albino-Stamm der Hausmaus, aus dem eine Reihe von gemeinsamen Unterstämmen abgeleitet werden. BALB/C Mäuse gehören zu den am häufigsten verwendeten Inzuchtstämmen in der Tierversuchsindustrie.
Immunogenitätsversuch
Immunogenität ist die Eigenschaft bzw. Fähigkeit eines Stoffes, im Körper eine Reaktion des Immunsystems auszulösen. Diese Reaktion (Immunantwort) erfolgt, da die Substanz als fremd erkannt wurde.
Biodistributionsversuch
Biodistribution bezeichnet die Verteilung von Verbindungen innerhalb eines Organismus. Beim Biodistributionsversuch wird untersucht, wo sich diese Verbindungen im Organismus verteilen.
Retrobulbar venous plexus Technik
Gängige Methode, um Blutproben bei Ratten zu entnehmen. Dabei wird eine Spritze unter den Augapfel des Tieres eingeführt, um von dort Blut zu entnehmen. Auf ähnliche Weise können auch Substanzen injiziert werden. Diese Technik wird auch an Mäusen und Hamstern angewandt.

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